Gleich vorweg: Einen Stempel für die Harzer Wandernadel heimst ihr auf dieser Tour nicht ein. Dafür gibt es einen ungewöhnlichen Brockenblick. Und zwar durch das Brockenfernrohr Hasselfelde. Los geht’s in Stiege…

10 km ohne große Höhenmeter sowie einen nicht alltäglichen Blick auf den Brocken. Könnt ihr dafür auf einen Stempel der HWN verzichten? Dann ist meine neue Tour „Zum Brockenfernrohr Hasselfelde ab Stiege“ eine Option.

Los geht die Tour in Stiege und zwar am Bahnhof der HSB. Wir wenden uns der Stabkirche zu, die bis Anfang der 2020er noch am Albrechtshaus nahe Friedrichshöhe stand. Stück für Stück abgetragen und saniert steht diese nun jedoch in Stieg. Mit dem Schmuckstück haben sich die Stieger definitiv einen Gefallen getan. Wir biegen jedenfalls gleich nach der Kirche links in die Schulstraße ein. Kurz darauf wieder links in die Jahnstraße und schließlich noch mal links in die Tännchenstraße. Haltet euch einfach Richtung Hasselfelde bzw. Meriansblick. Dann passt’s.

Über Hasenwinkel und Meriansblick

Gleich hinter Stiege winkt uns der Brocken einen Gruß entgegen. Den kleinen Rastplatz lassen wir unbeachtet, die Trasse der Selketalbahn links dagegen nicht. Mit etwas Glück schnauft uns eine Dampflok entgegen, mit Pech ein Triebwagen. Jene Gleise queren wir wenig später, womit diese mehr und mehr aus unserem Blick verschwinden. Kurz darauf taucht eine Schutzhütte, die den Hasenwinkel markiert.

Wir folgen dem Weg der Nase nach über freies Feld, bis an diesen links ein Wald heranreicht. Diesem Wald folgen wir kurz darauf nach links. Schon bald tauchen vor uns Dächer auf: Hasselfelde. Nach einem Schwenk rechts können wir den Blick auf den Harzort in Ruhe genießen. Wir haben den Meriansblick erreicht.

Am Brockenfernrohr Hasselfelde

Nach einer kleinen Pause folgen wir den Weg ein kleines Stück bergab und biegen mal wieder links ein. Bevor es nach Hasselfelde reingeht, biegen wir jedoch – richtig – erneut links ab. Bald tauchen rechter Hand Kleingärten auf. Diesen folgen wir, schwenken noch mal rechts und haben unser „großes“ Ziel erreicht. Das Brockenfernrohr Hasselfelde. Dieses ist zugegeben nur ein hohler Baumstamm, die Idee aber ist originell. Das „Fernrohr“ ist übrigens drehbar. Nur als Tipp, falls ihr nicht den Brocken im Blick habt.

Haben wir genug geschaut, wenden wir uns – jaaaa – links. Der Weg führt uns schnell zu einer weiteren Schutzhütte und zwar die „Am Tännchen“. An der Schutzhütte links vorbei nehmen wir nun den Tännichenweg zur Eisfelder Talmühle und zum Steinbruch-Unterberg. Links und rechts stand einst Wald, von dem 2022 aber nicht mehr allzu viel vorhanden ist. Dafür sind – bei einem Blick zurück über die rechte Schulter – Brocken und Wurmberg zu sehen.

Auf einsamen Pfaden nach Stiege zurück

Der Forstweg führt uns jedenfalls gefühlt schnurgerade aus nach Süden. Links tauchen irgendwann das „Öko-Kamp“ und das Naturschutzgebiet „Tännichen“ auf. Letzteres endet an der Kreuzung „Alte Buchen“. Hier wird es knifflig, denn an jener Kreuzung wenden wir uns scharf links. Allerdings nicht in den breiten Forstweg, sondern in den leicht zu übersehenden Pfad. Nur ein kleines Schild an einer Buche weist diesen Pfad als Weg nach Stiege aus.

Der Pfad namens Radeweg führt uns mitten durch das Naturschutzgebiet „Tännichen“ und erweist sich als herrlich einsam. Wir halten uns immer geradeaus, ab und an geben Wegweiser die Richtung vor. Felder ersetzen den Wald, rechts voraus tauchen irgendwann die Dächer von Stiege auf. Schließlich stehen wir wieder an dem kleinen Rastplatz vom Start unserer Tour. Ab hier brauchen wir lediglich den Schildern zur Stabkirche bzw. zum HSB-Bahnhof folgen.

Fazit Tour „Zum Brockenfernrohr Hasselfelde“

Damit ist die Tour „Zum Brockenfernrohr Hasselfelde ab Stiege“ (fast) zu Ende. Die Runde ist herrlich ruhig, wir haben ein paar schöne Ausblicke und eben die originelle Idee des „Fernrohrs“. Ja, es gibt keinen Stempel der Harzer Wandernadel. Doch es geht durchaus mal ohne. Mir gefällt die Tour jedenfalls gut. Zumal diese leicht ist und keine besonderen Höhenmeter zu bewältigen sind. Extrem fit müsst ihr für die knapp 11 km also nicht sein.

Davon ab locken in Stiege die restaurierte Stabkirche und eine Wendeschleife der HSB. Diese gilt mit nur 400 m übrigens als kleinste Wendeschleife in ganz Europa. Interessiert euch das Schauspiel, checkt einfach mal den Fahrplan der Selketalbahn (Link).

Wie gefällt euch die Runde? Lasst es mich wissen und postet einen Kommentar. Vergesst außerdem den Download meines GPS-Tracks nicht. Verlaufen könnt ihr euch dann kaum. Viel Spaß!

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