Die Josephshöhe bei Stolberg stellt den Südgipfel des Großen Auerbergs. Bekannt ist die „Höhe“ aber eher für das Josephskreuz, das größte eiserne Doppelkreuz der Welt. Berg und Kreuz führt die Harzer Wandernadel daher als Stempelstelle 215.
Zugehörig zu dem wunderschönen Fachwerkstädtchen Stolberg (Harz) findet ihr die Josephshöhe jedenfalls im Südharz. Und zwar im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Die Josephshöhe ist mit 580,3 m übrigens nur minimal „kleiner“ als der Große Auerberg (580,4 m). Die beiden Gipfel – quasi ein Doppelgipfel – liegen allerdings nur 470 m auseinander.
Josephskreuz: eine adlige Angelegenheit
Die Geschichte der Josephshöhe ist schon lange mit einem Aussichtsturm verbunden. Eine erste hölzerne Variante ist bereits für das 17. Jahrhundert belegt. Laut einer Sage wurde jener erste Trum von fremden Männern unterhöhlt, die nach roter Farbe (!) suchten. Irgendwann stürzte der Turm wenig überraschend ein. Tatsächlich musste man den ersten Holzturm 1768 abreißen. Er war marode.
Stempelstelle 215
WGS84: 51° 34′ 50.2″ N, 11° 0′ 19.91″ E
51.58061°, 11.00553°
UTM: 32U 638957 5716300
Geo URI: geo:51.58061,11.00553
Graf Joseph Christian Ernst Ludwig zu Stolberg-Stolberg (1771 bis 1839) stieß Jahre später einen Neubau an. Als Architekten gewann der Graf den Berliner Friedrich Schinkel. Die zweite Version bestand wieder aus Holz, war allerdings nun als 26 m hohes gotisches Doppelkreuz gehalten. Treppen gab es trotzdem keine, hinauf ging es über Leitern. Für den Bau aus 365 Eichenbalken – allesamt aus dem Stolberger Forst – löhnte der Graf 60.000 Gulden.
Josephshöhe: ein drittes Kreuz aus Stahl
Richtfest feierte der neue Aussichtsturm am 24. September 1833. Die offizielle Einweihung war jedoch erst am 21. Juni 1834, dem Geburtstag des Grafen. Diesem zu Ehren nannte man das Kreuz außerdem fortan Josephskreuz. Anno 1851 erneuerte man die Kreuzarme und wechselte einige morsche Balken aus. In der Nacht auf den 12. Juni 1880 schlug schließlich ein Blitz in das hölzerne Kreuz. Das Josephskreuz brannte ab.
Mai bis Oktober: Mo 11 – 16 Uhr, Di bis So & Feiertage 10 – 18 Uhr
November bis April: Di bis So & Feiertage 10 – 16 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene: 3,50 Euro, Gäste mit Kurkarte & Rentner: 2,50 Euro, Kinder, Schüler, Studenten, Azubis, Gruppen ab 10 Personen: 2,00 Euro
Reisegruppen sind nach Absprache auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten willkommen.
Wieder vergingen Jahre, bevor die Idee eines dritten Turms 1886 Schwung bekam. In diesem Jahr gründete sich nämlich der Harzklub-Zweigverein. Dieser überzeugte Fürst Alfred zu Stolberg-Stolberg (1820 – 1903) sowie die Generalversammlung in Elbingerode. Im Herbst 1895 war der Neubau bewilligt. Der Fürst übernahm die eine Hälfte der Kosten von 50.000 Mark, die andere der Harzklub. Der Entwurf von Baurat Otto Beißwänger lehnte sich eng an Schinkels Design an. Allerdings war die Konstruktion nun aus Stahl. Diese Idee übernahm Beißwänger – ebenso wie die Rundbögen zwischen den Beinen – vom Pariser Eiffelturm. Randnotiz: Dieser entstand erst 1887 bis 1889. Das Josephskreuz feierte dagegen schon 1896 Einweihung.
Das größte eiserne Doppelkreuz der Welt
So oder so: Heute gilt das Josephskreuz als das größte eiserne Doppelkreuz der Welt. Die nackten Zahlen können entsprechend beeindrucken. Die Höhe misst 38 m, hinauf müsst ihr 200 Stufen bewältigen. Die Stahlkonstruktion wiegt 2.460 Zentner bzw. 123 t. Das sind 250 kg pro m², womit das Josephskreuz (O-Ton stadt-stolberg.de) „jeden Orkan“ trotzt. Das ganze Konstrukt halten schließlich 100.000 Nieten zusammen.
Dennoch musste sich die eiserne Konstruktion dem Zahn der Zeit beugen. Kurz vor dem Fall der Mauer sperrte man das Kreuz 1987 wegen Baufälligkeit. Ab 1989 erfolgte die nötige Sanierung, im August 1990 die Wiedereröffnung. Bei einer zweiten Restaurierung 2003 hielt man sich dann wieder deutlicher an das Ursprungsdesign von 1896. Seit dem Frühjahr 2004 ist das eiserne Doppelkreuz wieder zugänglich.
Wandern zur HWN Stempelstelle 215
Oben vom Kreuz habt ihr natürlich eine tolle Aussicht auf den Harz bis hin zum Brocken sowie Kyffhäuser. Bei guter Sicht könnt ihr sogar die Türme des Magdeburger Doms sehen. Wie ihr die Stempelstelle 215 erreichen könnt? Am schnellsten geht das vom (kostenlosen) Parkplatz Auerberg. Von diesem führt eine Zubringerstraße die Josephshöhe hinauf. Wollt ihr es dagegen etwas uriger, nehmt den Pfad neben dem Kiosk. Dieser ist kürzer, stellenweise aber ganz schön steil. Eine weitere Option ist der Aufstieg vom Naturresort Schindelbruch über die „Straße der Lieder“. Diese führt an 16 Tafeln mit deutschen Volksliedern vorbei.
Startpunkte für eine Tour zur Stempelstelle 215 wären…
- Naturresort Schindelbruch (1,2 km)
- Parkplatz Auerberg (1,5 km)
- Stolberg, Parkplatz Kaltes Tal (4,3 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Harzer Wandernadel 215
Selbstredend findet ihr nahe dem Josephskreuz weitere Stempelstellen. Und zwar…
- #175 Schaubergwerk Glasbach Stollen (6,2 km)
- #211 Kiliansteiche (4,9 km)
- #216 Lutherbuche (4,7 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 215
Außerdem lohnen ein paar Ziele auch ohne Stempel. Zum Beispiel…
- Frankenteich (2,5 km)
- Freizeitbad Thyragrotte (5,7 km)
- Schloss Stolberg (4,5 km)
- Silberner Nagel (2,1 km)
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