Die Burg Falkenstein ist eine erhaltene Höhenburg bei Meisdorf im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Die Harzer Wandernadel führt diese Burg als Stempelstelle 200.
Geographisch liegt die Burg im Unterharz zwischen Harzgerode sowie Meisdorf (Falkenstein/Harz). Außerdem auf einen rund 320 m ü. NHN hohen Felsrücken. Nördlich verläuft die Selke und damit das idyllische Selketal. An der Selke liegt auch die nahe Thalmühle, zu welcher der Eselsstieg mitunter recht steil hinab führt. Apropos: Östlich verläuft die „moderne“ L230.
Burg Falkenstein: viele 100 Jahre Geschichte
Die Burg selbst ist Geschichte pur. Die Erbauung fand zwischen 1120 und 1180 statt. Wobei die Geschichte des Falkenstein eher schaurig beginnt – mit einem Totschlag. Eugeno II. von Konradsburg (nahe Ermsleben) erschlug einst Graf Adalbert II. von Ballenstedt. Zur Sühne musste Eugeno seine Burg einem Kloster stiften. Entsprechend brauchten die Edelfreien von Konradsburg einen neuen Stammsitz. Diesen baute Eugenos Sohn Burchard von Konradsburg mit dem Falkenstein. Dabei war die Burg schon die Zweite dieses Namens. Der „Alte Falkenstein“ stand knapp 2 km westlich, ist aber längst wüst.
Stempelstelle 200
WGS84: 51° 40′ 54.48″ N, 11° 15′ 57.42″ E
51.6818°, 11.26595°
UTM: 32U 656650 5728079
Geo URI: geo:51.6818,11.26595
Über die Jahre erweiterten die Burgherren den „Neuen Falkenstein“ jedenfalls Stück für Stück. Graf Hoyer II. von Falkenstein baute zum Beispiel im 13. Jh. einen Palas, einen Zwinger und weitere Befestigungen. Außerdem förderte der Graf Eike von Repgow, der auf dem Falkenstein seinen Sachsenspiegel vollendete – das erste deutsche Rechtsbuch überhaupt. 1334 starben die Falkensteiner dann aus. Der Ehe des letzten männlichen Falkensteiners, Burchard V., waren keine Kinder vergönnt. So vermachte dieser seine Burg dem Bistum Halberstadt. Erst über 100 Jahre später belehnte dieses wieder die Brüder Busso und Bernd von der Asseburg mit der Festung. Auch diese bauten die Anlage weiter aus und hielten den Neuen Falkenstein bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Falkenstein: sensationelle Funde & Schätze
In den letzten Kriegstagen flohen die Asseburger nach Westfalen. Kurz darauf rückte die Rote Armee ein, nach dem Krieg folgte die Enteignung. Die Burg wandelte man in ein Museum, das als solches 1946 schon wieder seine Pforten öffnete. Nach der Wende übernahm schließlich die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Burg und Museum. Die Asseburger gaben der Burg jedenfalls ihr heutiges Aussehen. Tatsächlich gilt der Falkenstein wohl als die am besten original erhaltene Burg im Harz. Von diesen gab es einst an die 500. Mal größer, mal kleiner.
Die Burg Falkenstein scheint übrigens einige Geheimnisse zu wahren. Erst 2017 gab es einen Fund von Meißner Porzellan und Silberpokalen, die Burgverwalter Henne in seiner Wohnung versteckt hatte. Kein Einzelfall. Auch die letzten Grafen vergruben etliche Kisten im Wald. Zwei davon konnte ein britischer Offizier 1990 finden. Mehr noch: Bei einer Renovierung fand man an die 5.000 Stücke in einer Zwischendecke über der Burgkapelle. Diese war so gut getarnt, dass man den Schatz erst 46 Jahre später bergen konnte. Wie gesagt durch puren Zufall. Einige der Stücke – darunter ein Essservice von Wilhelm den Großen – könnt ihr im Rittersaal bewundern.
Stempelstelle 200 ehrt den Burg Falkenstein
Damit wärt ihr übrigens in guter Gesellschaft. Jahr für Jahr besuchen an die 75.000 Menschen den Falkenstein. Mehrmals im Jahr lassen die Betreiber zudem das Mittelalter wiederaufleben. Zum Wochenende nach Vatertag findet traditionell das Ritterfest statt, im Oktober außerdem ein Burgfest. Zu entdecken habt ihr auf Burg Falkenstein aber auch so genug. Allein die Kernburg misst 40 x 40 m, die gesamte Anlage sogar 310 x 90 m. Vom 31 m hohen Bergfried mit seinen 2 m dicken Mauern habt ihr eine tolle Rundumsicht. Das Museum zeigt wiederum Waffen, Rüstungen, Möbel, Urkunden und mehr.
Kein Wunder also, dass die Harzer Wandernadel die Burg ehrt – mit der Stempelstelle 200. Der Stempelkasten steht übrigens noch vor dem Eingang. So könnt ihr den Stempel einheimsen, ohne die Burg zu begehen. Dann aber verpasst ihr etwas.
Wandern zur HWN Stempelstelle 200
Erreichen könnt ihr die Burg Falkenstein am schnellsten vom offiziellen Parkplatz am Gartenhaus. Von dort sind es nur 1,9 km. Der Weg ist gut ausgeschildert und leicht zu laufen. Alternativ fährt regelmäßig eine Bimmelbahn. Schöner ist der Weg allerdings von Meisdorf. Doch Obacht: Hier geht es ab dem Gasthof „Zum Falken“ ganz schön steil den Berg hinauf. Startpunkte für eine Tour zur Stempelstelle 200 findet ihr in…
- Ballenstedt, Parkplatz am Schloss* (7,4 km)
- Meisdorf, Parkplatz an der Allee (3,3 km)
- Pansfelde (3,7 km)
- Parkplatz Gartenhaus* (1,9 km)
- Selkemühle (8,2 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Harzer Wandernadel 200
Ab der Stempelstelle 200 locken natürlich euch noch andere Stempel. Und zwar diese…
- #180 Alter Kohlenschacht (4,1 km)
- #197 Burgruine Anhalt (9,1 km)
- #201 Konradsburg (8,9 km)
- #202 Landschaftspark Degenershausen (4,0 km)
- #203 Schutzhütte am Mettenberg (4,9 km)
- #204 Selkesicht (4,1 km)
- #205 Rastplatz am Clusberg (5,5 km)
- #207 Mausoleum (3,0 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 200
Außerdem gibt es ein paar Ziele, die selbst ohne Stempel interessant ist. Zum Beispiel…
- Alter Falkenstein (4,8 km)
- Köhlerhütte (3,7 km)
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