Die Harzer Grauwacke ist ein Steinbruch bei Rieder, der allerdings schon recht erschöpft ist. Entsprechend gibt es bereits Pläne zur Renaturierung. Bis dahin gilt der Steinbruch als Stempelstelle 61 der Harzer Wandernadel.
Der Grauwacke-Steinbruch Rieder liegt oberhalb Rieders zwischen Gernrode und Ballenstedt. Somit natürlich im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Die Geschichte des Steinbruch reicht jedenfalls einige Jahrzehnte zurück. Schon 1935 baute man im Eulenbachtal Grauwacke ab. Ende der 1960er eröffnete dann der VEB Natursteinkombinat Halle-Sennewitz bei Rieder eine neue Förderstätte. Heute gilt die 1992 gegründete Mitteldeutsche Baustoffe GmbH als Betreiber des Steinbruchs bzw. Edelsplittwerks.
Grauwacke ist nichts anderes als Sandstein, wenn auch ein besonders harter. Wegen dem hohen Anteil an Feldspat und Quarz ist dieser außerdem nicht gelb, sondern grau bis graugrün. Anfangs war das Gestein nicht besonders gefragt, obwohl die extreme Frostbeständigkeit bekannt war. Harzer Bergleute nutzen das Material daher zum Bau von Gräben und Mauern. Die hohe Frostbeständigkeit war es auch, die der Grauwacke zu ihrem Siegeszug verhalf. Ab dem 19. Jahrhundert fand das Material plötzlich rege Verwendung: als Schotter in Gleisbetten. Bis heute nutzt man Grauwacke für den Oberbau von Straßen. Der Begriff Grauwacke (engl. greywacke) stammt übrigens aus der Harzregion.
Harzer Grauwacke: Vorkommen erschöpft
Edelsplittwerk? Korrekt. Die Anlage ist hochmodern, bricht und klassifiziert die geförderte Grauwacke. Diese verkauft der Betreiber quasi nur vor Ort in einem Umkreis von 40 km. Dennoch: Pro Jahr holt die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH 800.000 t aus dem Boden. Die Fördermenge hat aber ihr Gutes: Das Vorkommen an Grauwacke ist quasi erschöpft. Pläne zur Renaturierung des Steinbruchs sind daher bereits vorhanden. Kleines Aber: Die Anlage zum Brechen und Klassifizieren betreibt die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH weiter. Die Versorgung mit dem nötigen Rohstoff erfolgt dann von einer anderen Förderstätte aus.
Stempelstelle 61
WGS84: 51° 42′ 48″ N, 11° 10′ 46″ E
51.713333°, 11.179444°
UTM: 32U 650565 5731403
Geo URI: geo:51.713333,11.179444
Apropos: Schon heute findet ihr hier im Steinbruch viele seltene Tiere. Zum Beispiel den Uhu, bekanntlich die größte Eule in unseren Breiten. Fotofallen beweisen zudem, das der Luchs hier in der Nacht auf die Pirsch geht.
Wandern zur HWN Stempelstelle 61
Einen der Pinselohren zu erwischen, dürfte allerdings recht schwer sein. Weniger schwer ist das Finden der hiesigen Stempelstelle 61. Haltet euch einfach an die Aussichtsplattform am südlichen Ende des Steinbruchs. Wie ihr zur Harzer Grauwacke Rieder und damit zur Stempelstelle 61 kommt? Am besten startet ihr von der „Suppenküche“ an der B 185 zwischen Ballenstedt und Mägdesprung. Quert die Bundesstraße und folgt dem verträumten Pfad hinab zum Kleinen Siebersteinsteich. Geht über dessen Damm und schwenkt hinter diesem links in den Forstweg ein. Dieser bringt euch (dezent bergan) zur Stempelstelle 61.
- Bad Suderode, Parkplatz Sportplatz L239 (7,4 km)
- Ballenstedt, Parkplatz am Schloss* (4,1 km)
- Haferfeld, Wanderparkplatz (5,4 km)
- Parkplatz Suppenküche B185 / Buttlars Grab (1,8 km)
- Selkemühle (6,5 km)
- Sternhaus, L243 (4,6 km)
* kostenpflichtig, ohne Sternchen kostenlos
Nahe Stempel ab der Harzer Grauwacke Rieder
Nahe der Stempelstelle 61 locken euch übrigens noch andere Stempel. Es lohnt, wenn ihr eine Tour zur Harzer Grauwacke Rieder mit weiteren Stempelstellen verbindet. Nahe Stempel wären jedenfalls…
- #180 Am Kohlenschacht (7,5 km)
- #181 Forstmeister Tannen (3,5 km)
- #182 Schirm (4,0 km)
- #183 Försterblick (5,4 km)
- #185 Preußenturm (6,7 km)
- #186 Anhaltinischer Salstein (7,9 km)
- #197 Burgruine Anhalt (7,4 km)
- #199 Bismarckturm (8,4 km)
- #204 Selkesicht (10,0 km)
Weitere Ziele ab der Stempelstelle 61
Selbstredend findet ihr noch weitere interessante Ziele. Zum Beispiel…
- Bicklingswarte (9,4 km)
- Bückeberg (5,9 km)
- Buttlars Grab (2,0 km)
- Dicker Stein (3,1 km)
- Großer Gegenstein (5,1 km)
- Großer Siebersteinsteich (1,2 km)
- Kleiner Siebersteinsteich (1,4 km)
- Lethwarte (5,6 km)
- Osterteich (3,2 km)
- Roseburg (2,3 km)
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