Absolute Ruhe, trotzdem viel Geschichte, eine tolle Natur und zwei HWN Stempel? Genau das verspricht euch meine Runde „Volkmarskeller ab Michaelstein über Salzberg“. Doch Vorsicht: Der erste Teil geht über nicht markierte Wege!
Ich mag die Ruhe. Außerdem erkunde ich gern neue Wege. Davon finde ich sogar um meiner Heimatstadt Blankenburg eine Menge. Ganz spontan – und ohne große Tourplanung – stellte ich mir daher eine neue Runde zum Volkmarskeller zusammen. Und zwar diese…
Parkplatz Michaelstein – Hubertusquelle – Aussichtspunkt Salzberg – Volkmarskeller – Klostergrundbach – Fischteiche – Klostergrund – Parkplatz
Ihr seht: Die Runde ist recht einfach. Los geht es auf dem Parkplatz beim Kloster Michaelstein. Nach dem Torhaus biegen wir gleich in den nächsten Weg rechts ein. Ein paar Meter weiter queren wir den Klostergrundbach. Ein etwas verwunschener Pfad führt uns zur Hubertusquelle. Der Rastplatz lockt, doch nach den wenigen Metern ist es noch zu früh für eine Vesper. Daher wenden uns nach der Quelle links und kommen nach ein paar Schritten bergan auf einen Forstweg.
Viel Ruhe und eine schöne Aussicht am Salzberg
Auf diesem geht es weiter leicht, aber stetig bergan. Doch egal: Dichter Laubwald spendet uns Schatten. Ansonsten ist der Weg eher langweilig. Mal eine Biegung nach links, mal nach rechts. Dann wird der Wald lichter, der Anstieg scheint geschafft. Laut maps.me müsste nun ein Aussichtspunkt kommen, der mich an dieser Tour reizte. Und tatsächlich: Plötzlich führt ein schmaler Pfad links ins Unterholz. Zehn Meter weiter öffnet sich das Buschwerk. Aus rund 400 m Höhe schauen wir auf Blankenburg sowie (weit links) die Burgruine Regenstein.
Laut GPS-Tracker haben wir bis hier übrigens 153 Höhenmeter auf knapp 2,2 km Strecke gemacht. Auf diesem ersten Abschnitt müsst ihr euch übrigens auf eine Wander-App – ich nutze maps.me – oder meinen GPX-Track (Download unten) verlassen. In meinen Lieblingskarten „Harz in 4 Teilen“ sind die Wege teils, der Aussichtspunkt gar nicht vorhanden. Verlaufen könnt ihr euch trotzdem nicht. Bleibt einfach auf dem Hauptweg. Nur kurz vor der Aussicht müsst ihr aufpassen und euch rechts halten. Apropos: Laut maps.me ist unterhalb des Aussichtspunkts ein zweiter. Für diesen müssten wir den unteren (linken) Weg nehmen. Aber das ist eine andere (nächste) Tour…
Volkmarskeller: Zwei Wege führen zum Ziel…
Zurück auf den Forstweg ist dieser entweder stellenweise zugewuchert oder baum- und damit schattenlos. Nach ca. 2,0 km teilt sich der Weg. Eigentlich wollte ich den linken Kürzeren gehen, doch dieser schaut arg verwildert aus. Also den rechten. Ein Umweg von 250 m, der aber bequemer scheint. Anschließend geht es links und dann gut 700 m stur geradeaus. Dann knickt der Weg rechts ab. 200 m „später“ haben wir die Wahl.
Anspruch: leicht – Länge: 11,0 km – An-/Abstieg: 309/313 m – Dauer: ca. 3:15 h
Geradeaus geht es (fast) direkt zum Volkmarskeller. Allerdings ist der Weg ein böse verwilderter, kaum erkennbarer Pfad (siehe Abkürzung). Links geht dagegen der Forstweg weiter. Dieser ist gut 400 m länger, aber deutlich bequemer. Mehr noch: Nach ein paar Metern bietet sich uns ein tolle Brockensicht. Schaut einfach mal über eure rechte Schulter. Der Forstweg schlängelt sich jedenfalls durch den Wald und „endet“ auf einer kleinen Lichtung. Unscheinbar schlängelt sich geradeaus ein Pfad durch die Bäume, der uns in einem Bogen stetig bergab führt.
Lebensgefahr: Schwarze Löcher hinter Drahtseilen
Rechts tauchen plötzlich verwitterte Drahtseile auf. Ein Schild warnt:
Oha, das muss die Grube Volkmar sein. Tatsächlich gähnen hinter den Drahtseilen dunkle Löcher, die scheinbar senkrecht in die Tiefe führen. Kein Wunder: In der Grube Volkmar wurde einst im Firstenbau geschürft. Also quasi senkrecht. Kurz darauf mündet der Pfad in dem Forstweg, der von Michaelstein zum Volkmarskeller führt. Schon taucht die Kreuzung nach Eggeröder Brunnen (samt dem Stempel #87 Volkmarskeller) auf. Geradeaus erreichen wir nach ein paar Schritten den Aufstieg zur Höhle.
Volkmarskeller, Alt-Michaelstein, Neu-Michaelstein
Das Wort Aufstieg ist allerdings übertrieben. Ein paar Meter bergan, einmal links und gähnen uns zwei dunkle Löcher aus dem Fels entgegen. Der Volkmarskeller. Hinein in die Höhle führt übrigens nur das rechte Loch. Bei sommerlichen Temperaturen ist die Karsthöhle jedenfalls eine Wohltat. Ohne Taschenlampe ist die Höhle dagegen weniger toll. Der Boden ist uneben und mit Steinen übersät.
Über der Höhle findet ihr außerdem die Ruinen von Alt-Michaelstein. Folgt (aus der Höhle kommend) dem Pfad links hinauf. Die Ruinen bestehen leider nur noch aus Grundmauern und ein paar steinernen Treppen. Dennoch: Hier am oberen Ende des Klostergrunds beginnt die Geschichte des Klosters, das heute am unteren Ende des Tals steht. Kloster Michaelstein ist das Stichwort, denn irgendwann steht die Rücktour an. Diese ist jedoch simpel. Zurück auf dem Forstweg wenden wir uns links. Nach der Kreuzung geht es nur noch geradeaus. Apropos Kreuzung: An dieser findet ihr nicht nur die Stempelstelle #87, sondern zudem eine Infotafel. Natürlich mit weiteren Daten zur Höhle und zum Kloster Alt-Michaelstein.
Am Klostergrundbach entlang gen Michaelstein
Ist der Stempel im Wanderpass geht es wie gesagt nur noch der Nase nach. Sowie leicht bergab. Rechts neben uns rauscht der Klostergrundbach talwärts. Kurz darauf treffen wir auf ein Mahnmal zur Erinnerung an acht Bergleute. Diese kamen 1893 bei einer Explosion in der vorhin entdeckten Grube Volkmar ums Leben und sind „im Berg geblieben“. Später treffen wir auf eine Schutzhütte, die ungefähr die Hälfte der Strecke markiert. Noch mal 800 m weiter liegt rechts (etwas versteckt) die Klosterquelle Michaelstein.
Michaelstein: Gasthaus „Zum weißen Mönch“, „Zum Klosterfischer“
Nach weiteren 400 m mündet von rechts ein Weg in unseren. Hier biegen wir ab, queren den Klostergrundbach und schwenken gleich darauf links in einen schmalen Pfad ein. Ihr könnt zwar auf dem parallel verlaufenden Forstweg bleiben, doch der Trampelpfad ist uriger. Rechts folgt ein (Kloster)Teich dem anderen. Links plätschert – mittlerweile recht leise – der Klostergrundbach dahin. Am Ende des Pfades wartet schließlich unser zweiter Stempel. Die #59, Klostergrund Michaelstein. Kurz darauf fädelt sich unser Pfad wieder in den Forstweg ein. Das Kloster taucht auf. Dann das alte Torhaus. Schließlich der Parkplatz.
Fazit Volkmarskeller ab Michaelstein über Salzberg
Mein Fazit zur Tour? Das ist gut. Sogar sehr gut. Statt vom Kloster einfach zur Höhle und zurück ist meine Tour „Volkmarskeller ab Michaelstein über Salzberg“ eine richtige Rundtour. Und zwar über rund 11 km. Angetan hat es mir vor allem der erste Abschnitt über den Salzberg. Beim ersten Mal habe ich nicht eine Menschenseele getroffen. Beim zweiten Mal zwei Biker. Dennoch: Die Ecke um den Salzberg ist ruhig.
Mit der HWG-Garantie: In echt gewandert, nicht am PC zusammengestellt!
Freilich kein Wunder. In den Wanderkarten „Der Harz in 4 Teilen“ oder in denen der HWN sind die Wege nicht (mehr) vermerkt. Zwar fand ich nach dem Aussichtspunkt einen alten Wegweiser. Dieser war jedoch arg verwittert und ist somit schon älter. Auch die Markierung auf dem Wegweiser (gelber Kreis) ist in keiner Karte vermerkt. Ab dem Volkmarskeller schaut es anders aus. Doch selbst hier herrscht in der Regel eher wenig Trubel. Die Gegend ist generell ruhig, verspricht aber zwei HWN Stempel. Dazu gibt es einen tollen Laubwald (= Schatten) und Natur pur. Die beste Zeit für die Tour ist daher Mai bis Oktober. Wenn also die Bäume schön belaubt sind.
Das war’s. Viel Spaß auf der Tour „Volkmarskeller ab Michaelstein über Salzberg“. Sagt mir eure Meinung, wie euch die Runde gefällt!
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